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Mein legendärer Einstieg

Fokus auf den Pfarrer, Schärfe auf den Misthaufen

Von Alfred Schretter – Hochzeitsfotograf & Portraitfotograf Kärnten

Mein erstes Hochzeits-Shooting in der Steiermark – mit einem Pfarrer als Hauptdarsteller und einem Misthaufen als Running Gag.

„Als Alfred seine erste Hochzeit fotografierte“ – das klingt fast wie eine Michel-aus-Lönneberga-Folge: „Als Michel den Kopf in die Suppenschüssel steckte.“ Nur dass ich nicht mit dem Kopf feststeckte, sondern mit meiner Kamera.

Der Grottenolm und die Spiegelreflex – Hochzeitsdebakel als Frühwerk

Wir schreiben die frühen 90er. Ich lebte in Wien, jobbte in einer Agentur und hielt mich privat, seit ich als Jugendlicher eine Canon AT-1 Spiegelreflexkamera erworben hatte, für einen angehenden Fotoprofi.

Inzwischen gab’s technische Quantensprünge, die ich selbstverständlich mitgehüpft bin. Und so besaß ich nun eine sündteure Nikon aus dem Regal für Experten – mit allen nur erdenklichen Extras. Sie hat zwar nicht bewirkt, dass ab nun meine Bilder besser wurden, aber immerhin hatte ich viel mehr Freude an meinen gruseligen Fotos! Alles an Equipment musste her – egal, ob ich’s bedienen konnte oder nicht. Analog, ahnungslos, aber ambitioniert. Wichtig war: Zeigen, was man hat!

Was ich allerdings nicht hatte, war auch nur ansatzweise Ahnung vom Fotografieren selbst – nämlich genau so viel, wie ein Grottenolm vom Segelfliegen.

Und Gott sprach: Knips!

Dann kam der verhängnisvolle Satz von Freunden: „Magst du unsere Hochzeit in der Steiermark fotografieren?“

Natürlich sagte ich ja. Warum auch nicht? Wie schwierig kann das schon sein? Mach ich doch mit links. Vollkommene Selbstüberschätzung!

Plan? Null. Ablauf? Keine Ahnung. Familienmitglieder? Unbekannt.

Ich habe einfach wild drauflos geknipst. Das Brautpaar sah zwar großartig aus, aber richtig fasziniert hat mich der Pfarrer. Ein cooler Typ – optisch fast der Zwillingsbruder von Don Camillo! Allerdings sanft, gefühlvoll, charismatisch und keine so hitzköpfig-temperamentvolle Rabauke, wie im Film. Angeblich hatte man ihm aufgrund seiner Ähnlichkeit mit Fernandel sogar Kinorollen angeboten.

Dementsprechend knipste ich meine Filme mit gefühlt mehr Pfarrer-Motiven als Hochzeitsfotos voll. Der Mann war einfach fotogen. Das Brautpaar… nun ja, stand eben auch irgendwo im Bild.

Zwischen Glamour und Gülle – Landromantik pur

Immerhin: Vom Brautpaar und den Gästen existieren auch ein paar Schnappschüsse. Blitz wie immer auf Vollleistung, Blende 10 – „Bokeh“ gestochen scharf, so scharf, dass man im Hintergrund sogar das Kennzeichen vom Lagerhaus-Lieferanten lesen konnte.

Aber mein absolutes „Masterpiece“: Das Hochzeitspaar steht wie zwei Zinnsoldaten stocksteif im Vordergrund – direkt dahinter ein frisch dampfender Misthaufen. Ländliche Romantik, wie sie im Buche steht.

Meine selbst auferlegte „fotografische Künstlerpause“ danach hat mir gutgetan – und vermutlich auch vielen anderen. Ob die Ehe noch hält? Keine Ahnung. Eins steht fest: Mein Debüt als Hochzeitsfotograf war legendär – wenn auch eher unbeabsichtigt.


Alfred Schretter – Hochzeitsfotograf & Portraitfotograf Kärnten | Professionelle Hochzeitsfotografie mit Herz, Humor und Erfahrung. Heute entstehen bei mir keine Misthaufen mehr – nur noch echte Erinnerungen.

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